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Gleich zum Auftakt stand eine exklusive Baustellenführung zur Fernwärmesystemanbindung-West auf dem Programm. VSVI-Vorstandsmitglied der Bezirksgruppe Nord und Projektleiter Marco Bräuning (ZETCON Ingenieure GmbH), der seine Laufbahn bei der Firma ASPHALTA GmbH im brandenburgischen Eberswalde begonnen hat, vermittelte mit seinen Teammitgliedern spannende Details zu diesem Großprojekt. Es entsteht ein Tunnel unter der Elbe, um klimaneutrale Wärme aus dem Energiepark Hafen ins Hamburger Fernwärmenetz einzuspeisen. Bei einer Baustellenführung konnten die VSVI-Mitglieder das Baugeschehen hautnah erleben - auch wenn es nicht direkt in den Tunnel hinein ging. Ein eindrucksvoller Start in das Exkursionswochenende.

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Blick in den Schacht, über den der Bohrkopf eingeführt wird.

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Die zuführenden Leitungen werden von der Isolierung befreit, durchtrennt und danach vorgespannt.

Am zweiten Tag wartete mit dem Ersatzneubau der Rader Hochbrücke ein weiteres Bauvorhaben der Superlative auf die Teilnehmenden. Projektleiter Mario Schönherr (DEGES) - Berliner (und Unionfan!) mit erzgebirgischen Wurzeln - erläuterte den Fachkolleginnen und Fachkollegen die Dimensionen des Bauwerks, das die A7 über den Nord-Ostsee-Kanal führt und bis 2031 komplett neu errichtet wird. Informationen zur Finanzierung, zur Technologie der Herstellung sowie die logistischen Probleme, die es beim Bau zu bewältigen gibt, rundeten den Vortrag ab.

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Links die alten Pfeiler mit der alten Fahrbahn, rechts die neuen Pfeiler und ein Teil der neuen Fahrbahn.

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Oben die bereits angeschweißten Kragarme. Unten eine probehalber am Boden betonierte Pfeilerspitze. In luftiger Höhe muss dann in der Realität jeder Handgriff sitzen.

Nach einer Stärkung in Brauers Aalkate ging es weiter nach Brunsbüttel, wo Gästeführer Herr Bork die Gruppe durch die imposanten Schleusenanlagen am westlichen Ende des Nord-Ostsee-Kanals führte – das „Tor zur Welt“ für den internationalen Schiffsverkehr zwischen Nord- und Ostsee. Immerhin ist dieser der meistbefahrene Kanal der Welt, nicht von der Tonnage her, aber nach der Anzahl der Schiffsdurchfahrten.

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Eine der beiden großen Schleusenkammern vor dem Umbau. 

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Baustelle der Schleusen im Luftbild

Nach dem langen Exkursionstag nutzen einige den Abend für einen Besuch des "Schmidts Tivoli" mit einer Varietéveranstaltung und andere einen Bummel über die Reeperbahn oder für einen Kinobesuch.

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Der "Pilz" ist ein Einfamilienhaus. Es wird dem Bau des neuen, privat finanzierten Opernhauses weichen. Das Grundstück (links vom Pilz) stellt die Stadt Hamburg zur Verfügung und entwickelt das Baurecht.

Am dritten Tag rundete eine lebendige Stadtführung mit Tomas Kaiser den Aufenthalt ab. Mit seiner Detailkenntnis begeisterte er in kurzer Zeit die Gruppe für die Hansestadt. Ganz besonders die Informationen über den Bau der Elphi (Elbphilharmonie) hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so detailliert noch nie gehört: Einfluss der meteorologischen Probleme auf die Architektur, Technologie der Errichtung, gleitende Projektierung, steigende Kosten, hunderte verschiedene beteiligte Firmen. Da kommen einem die eigenen Probleme auf der Baustelle auf einmal ganz klein vor. Ganz besonders beeindruckend war, wie Hamburg seinen Stadtstaatenstatus nutzt, um Bauvorschriften so zu optimieren und Akteure so zusammenzuführen, dass eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung gesichert ist. Nur im absoluten Ausnahmefall private Uferbebauung und in jedem neuen Stadtviertel 30 % sozialer Wohnungsbau - das ist nahezu einmalig in der Bundesrepublik.

Und: Jetzt wissen wir auch, wo der Begriff "Torschlusspanik" herkommt.

Nach drei erlebnisreichen Tagen voller Fachinformationen und Eindrücke, begeistert von engagierten Kollegen und Kolleginnen, trat die Gruppe die Heimreise an. Für Gesprächsstoff in den nächsten Tagen und Wochen ist jedenfalls gesorgt.

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